WER IST G. O. MÜLLER? Anatomie eines Wissenschaftsskandals 2011

Von Wigbert Winkler  
Aus dem Magazin: „Abenteuer Philosophie“ / Nr. 124 – Ausgabe 2 / März 2011

WER IST G. O. MÜLLER? Anatomie eines Wissenschaftsskandals

Zitat: Ich nehme an, Sie haben noch nie von G. O. Müller gehört. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass G. O. Müller in den nächsten Jahrzehnten und wahrscheinlich Jahrhunderten eine bekannte Größe der Physik, der Wissenschaftstheorie und letztlich auch der Philosophie sein wird. Deshalb möchten wir Ihnen diese Persönlichkeit vorstellen.

G. O. Müller ist ein Pseudonym eines Menschen oder, wie „er“ selbst sagt, einer Arbeitsgruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Relativitätstheorie Albert Einsteins zu stürzen und damit die Physik und unser gesamtes Weltbild zu revolutionieren. Bis vor Kurzem gab es nur einen Weg, und den nur einseitig, mit ihm in Kontakt zu treten, nämlich mit einer bezahlten Anzeige in der FAZ. „Abenteuer Philosophie“ ist es gelungen, ein Interview mit G. O. Müller zu machen.

Vorweg: Wir wissen auch nicht, wer er/sie wirklich ist/sind. Und wenn wir es wüssten, würden wir dieses Pseudonym auch nicht lüften wollen. Geheimnisse haben oft auch ihren Reiz, denken wir nur daran, wie viel heute noch spekuliert wird, wer Shakespeare wirklich war.

Ist Kritik an der Relativitätstheorie „statthaft“?

Diese Frage wird sich mancher Leser stellen. Den vielfältigen Pressemeldungen zufolge scheint die Relativitätstheorie doch längst vollständig bewiesen zu sein. Wer sich mit dem Thema eingehender beschäftigt, wird aber bald erkennen, dass es eine umfassende Kritik gibt, die aber aus bislang nicht geklärten Gründen einfach ignoriert wird. Diese Kritik hat vielfältige Fragen aufgeworfen, aber wer dann nach konkreten Antworten für diese Fragen sucht, wird merken, dass es sehr schwierig bis unmöglich ist, eine schlüssige Antwort zu finden. Was man findet, ist eine Fülle verschiedenster Ansätze, die Relativitätstheorie zu erklären, von denen ganz offensichtlich sogar den Verteidigern der Relativitätstheorie selbst keiner umfassend genügt. Es werden immer wieder „viele“ oder „hunderte“ Experimente angeführt, für die es dann aber keine Quellenangaben gibt. Zur Frage, ob die Kritik an der Relativitätstheorie „statthaft “ ist, gibt es zwei Haltungen und Antworten.

Erstens: Ja, sie muss prinzipiell statthaft sein, denn wenn es kritische Argumente gibt, sollten diese diskutiert, ausgeräumt oder akzeptiert werden.

Zweitens: Sie gilt als nicht „statthaft “, denn es gibt die Diskussion ganz offensichtlich nicht. In Wikipedia z. B. gibt es in den Hauptartikeln zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie keinen Hinweis auf Kritik. Nicht einmal der Link zur ebenfalls bestehenden Wiki-Seite „Kritik der Relativitätstheorie“ ist in den Hauptartikeln angeführt. Wer die Begriff e „Relativitätstheorie, Kritik“ allerdings googelt, stößt auf eine Fülle von kritischen Beiträgen. Wir müssen hier fragen, warum von offizieller Seite, also den Physikinstituten, den Medien, den Wissenschaftsministerien etc. jegliche Kritik zur Relativitätstheorie so standhaft ignoriert wird?

Was ist das GOM-Projekt?

Da wir über G. O. Müller selbst sehr wenig wissen, können wir ihn nur durch sein Projekt vorstellen. Worum geht es dabei? Das Ziel des Projektes ist nicht so sehr, auf die Fehler der Relativitätstheorie(n) hinzuweisen. Es geht vielmehr um den Wissenschaftsskandal, dass die Kritik an der Relativitätstheorie seit 1922 systematisch ausgegrenzt wird.
[Anmerkung: Vgl.: G. O. Müller: Über die absolute Größe der Relativitätstheorie, Kap. 9, S. 6]

Es begann aber schon 1920. Der Physiker Philipp Lenard hoffte, im Jahre 1920 auf der jährlich stattfindenden Tagung der Naturforscher und Ärzte in Bad Nauheim seine … (kritischen) Gedanken

(zur Relativitätstheorie, Anm. d. V.) einem breiten Publikum nahe bringen zu können.

Dank der Umsicht von Max Planck, der den Vorsitz führte und den beiden Kontrahenten – Lenard und Einstein – nur eine minimale Redezeit zur Verfügung stellte, blieb die Sensation aus. [Anmerkung: J. Wickert: Albert Einstein, mit Selbstzeugnissen und Dokumenten. Reinbek b. Hamburg 1984, S. 84.] 1922 bei der Tagung in Leipzig wurde sogar kein einziges kritisches Referat mehr zugelassen. Ausdruck dieser eigenartigen Situation war dann, dass die Ausgegrenzten 1931 ein Buch mit dem Titel „100 Autoren gegen Einstein“ veröffentlichten.

Auch das wurde ignoriert. Einstein, auf das Buch angesprochen, sagte einmal: „Warum einhundert? Wenn ich unrecht hätte, wäre einer genug!“ Auf die Beantwortung vieler der darin aufgeworfenen Fragen wartet die Welt immer noch.

Das GOM-Projekt begann schon vor 1990, alle kritischen Arbeiten, deren es habhaft werden konnte, zu sammeln und eine umfangreiche Bibliografie der Kritik mit dem Titel „Über die absolute Größe der Relativitätstheorie“ zu erstellen. In der 2006 erschienenen zweiten Ausgabe wurden 3789 kritische Arbeiten von ca. 1300 Autoren zitiert. Daraus wurden 130 „Fehler“ der Theorie oder des Umganges mit der Theorie herausgefiltert.
Die Bibliografie ist im Internet unter der Adresse
www.ekkehard-friebe.de/partner.html zugänglich.

Zum GOM-Projekt gehört es auch – trotz Anonymität –, diese Sammlung bekannt zu machen. Zuerst wurden Bücher an die wichtigsten Bibliotheken geschickt, dann wurde die Dokumentation in CD-Form

sukzessive an ca. 2700 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Publizisten, Journalisten und Autoren, Redaktionen der Print-Massenmedien, Parteivorstände und Parlamentsfraktionen, Bundestagsabgeordnete, Kultus- und Wissenschaftsministerien, Professoren und Studentenvertretungen der Hochschulen sowie Akademien der Wissenschaft en versandt. Alle Aktivitäten und Adressaten sind im Kapitel 9 der Dokumentation angeführt.

Was war die Reaktion? Nicht einmal ein halbes Promille der Adressaten hat den Erhalt der Dokumentation bestätigt.

Die meisten von diesen wenigen erklärten sich zur Beurteilung des Sachverhaltes als nicht kompetent und haben teilweise die zugesandten Dokumente an „kompetentere“ Stellen weitergeleitet. In den Medien wurde der Fall nicht aufgegriffen. An den Universitäten wurde die Lehrpraxis nicht geändert.

In den Lehrbüchern erfährt man nichts von der Kritik. Nicht einmal die Qualität der Behandlung der Relativitätstheorie in den Lehrbüchern hat sich verbessert.

Ist die Kritik vielleicht unsinnig?

Es mag sich mancher Leser nun die Frage stellen, ob die Kritik vielleicht einfach falsch, Nonsens, lediglich Spinnerei sein könnte. Nein, denn unter den Kritikern befinden sich angesehene Physiker und sogar mehrere Nobelpreisträger. Auch wenn nicht jede Kritik voll zutreffend sein mag, so gibt es eine Fülle von Argumenten, für die die Theorie der Relativität keine akzeptablen Antworten bereithält. Die Theorie ist nach 100 Jahren immer noch mit einer Fülle von Paradoxien, also ungelösten Problemen, belastet, wie dem Zwillingsparadoxon, dem Ehrenfest-Paradoxon (der Umfang einer Scheibe muss sich verkürzen, aber der Radius verkürzt sich nicht!) und anderen mehr. [Anmerkung: Eine umfassende Darstellung findet sich bei: Galeczki, Georg; Marquardt, Peter: Requiem für die spezielle Relativität, Hanau 1997]
Am schwersten wiegt, dass die Prämisse der Relativitätstheorie, die angenommene Konstanz der Lichtgeschwindigkeit, offensichtlich auf einer Fehlinterpretation der Daten des Michelson-Morley-Versuches beruht. [Anmerkung: Vgl.: Wigbert Winkler: Hier albert Einstein; in: Abenteuer Philosophie 103]

Aber wie auch immer, Kritik ist Teil unseres Gesellschaftssystems und sollte immer erlaubt sein. Der Autor dieser Zeilen hat die Relativitätstheorie trotz vielfacher Versuche nicht aus den Veröffentlichungen von Einstein oder der relativistischen Autoren verstehen gelernt, sondern erst, als er auf die Kritik gestoßen ist. Und heute kann ich sagen, dass immer dort, wo man in einem Lehrbuch zu einem Punkt kommt, wo man dem Gedankengang glaubt nicht folgen zu können, ein Problem liegt, immer dort haben die Kritiker der Relativitätstheorie interessante Argumente, die auch die Öffentlichkeit interessieren würden.

Beginnt sich schon etwas zu bewegen?

Wie erwähnt, haben die von G. O. Müller durchgeführten 2700 Versendungen der Dokumentation noch zu keinen nennenswerten positiven Reaktionen, noch zu keinen wirklichen Erfolgen geführt. Ich möchte aber eine eigene Beobachtung anführen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe.

Seit ich gegen Ende der 1990er-Jahre über einen Zugang zum Internet verfüge, habe ich einige Wissenschafts-Newsletter abonniert.

In den Jahren um die Jahrtausendwende gab es eine Fülle von Meldungen, dass die eine oder andere Untersuchung, Messung, Hypothese etc. als Indiz für die Richtigkeit der Relativitätstheorien gelten könnten. Seit einigen Jahren gibt es kaum noch Hinweise auf die Relativitätstheorie.

Ist dies ein Indiz, dass sich etwas zu bewegen beginnt?

(Zitatende 

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