Die Existenz einer ungebrochenen Kritik-Tradition

Nachstehend bringe ich einen Auszug (Seiten 9 bis11) aus Kapitel 1 der Dokumentation (Juni 2004) von G. O. Mueller

Zitat: 

Die Existenz einer ungebrochenen Kritik-Tradition

Wer die Behauptung nachprüft, es gebe keine substantielle Kritik der Speziellen Relativitätstheorie, es habe nur in den Anfangsjahren eine Kritik gegeben, und die sei damals schon widerlegt worden, wird auf die Existenz einer starken und durch alle Jahrzehnte hindurch bis heute ungebrochenen Kritik stoßen, die seit ungefähr 1922 in den Fachveröffentlichungen der Physik nicht mehr zitiert und nicht mehr diskutiert wird, so daß die Öffentlichkeit und sogar auch selbst Teile der Fachöffentlichkeit nichts von der Existenz einer Kritik erfahren haben.

Während von 1905 bis ca. 1922 die Wissenschaftsfreiheit noch Bestand hatte und die Möglichkeit zum fachinternen und öffentlichen Disput bot, wurde die vorgebrachte Kritik von den Vertretern der Schulphysik nur selten in der Sache beantwortet, und wenn man auf die Kritik antwortete, dann nicht durch Eingehen auf die kritischen Argumentationen und ihre Widerlegung, sondern nur durch Ausflüchte, Schutzbe­hauptungen und – wie z. B. Albert Einstein in der Diskussion mit Philipp Lenard 1920 in Bad Nauheim – durch den Rückzug auf die minimale Position, daß seine Allgemeine Relativitätstheorie die Phänomene auch erklären könne. Alle konkreten Nachfragen Lenards ließ er unbeantwortet.

Ab 1922 veränderte sich die Situation drastisch. Anläßlich der Hundertjahrfeier der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte im September 1922 in Leipzig wurden zur Relativitätstheorie zwei hymnische Vorträge von Max v. Laue und Moritz Schlick gehalten, kein Vortrag eines Kritikers wurde zugelassen, keine Diskussion über die Theorie geführt. Während die Relativisten bis dahin die Kritik in allen wesentlichen Punkten nur mit Schweigen bedachten, erreichten sie es nun, auch deren öffentlichen Auftritt zu verhindern. Dabei ist es seither geblieben.

Die Existenz von kritischen Veröffentlichungen wird von der Schulphysik bis heute verschwiegen; die Veröffentlichung kritischer Arbeiten in physikalischen Fachzeitschriften und Fachverlagen wird unterdrückt; die Autoren kritischer Veröffentlichungen können nur in fachfernen oder allgemeineren Zeitschriften und Verlagen zu Wort kommen und werden im akademischen Establishment der „scientific community“, wie sie sich gern nennt, massiv diskriminiert. Viele kritische Autoren können deshalb ihre größeren Arbeiten nur im Selbstverlag veröffentlichen. Für Aufsätze zur Theoriekritik sind im Laufe der letzten Jahrzehnte immerhin einige wenige Zeitschriften speziell gegründet worden, die von der Schulphysik jedoch als Untergrundliteratur geschmäht und möglichst ausgegrenzt werden.

Die Unterdrückung und Verleugnung jeglicher Kritik der Speziellen Relativitätstheorie führt auch zum Fehlen der Kritik in den Fachbibliographien: dadurch fehlt auch vielen kritischen Autoren eine Kenntnis ihrer eigenen großen Tradition.

Zur Unterdrückung der kritischen Veröffentlichungen kommt eine massive pauschale Verleumdung der kritischen Autoren als unfähige Außenseiter und Querulanten oder als Antisemiten, Nazis, Stalinisten oder sonst wie moralisch minderwertige Subjekte. 

Die Widerlegung der Speziellen Relativitätstheorie in den Jahren 1908-1914

Die Behauptungen der Relativisten, die anfängliche Kritik der Theorie sei damals schon beantwortet und ausgeräumt worden, wird von den für diesen Zeitraum bereits jetzt nachzuweisenden ca. 100 kritischen Veröffentlichungen widerlegt. Die in diesen Arbeiten vorgetragenen Argumente konnten bis zum heutigen Tag nicht widerlegt werden, sie sind nicht einmal in der Sache beantwortet worden.

Als schönstes Beispiel ist auf die massive Kritik von H. A. Lorentz hinzuweisen, den die Relativisten gern als einen der Väter der Speziellen Relativitätstheorie reklamieren wollen, was ihnen angesichts der Ahnungslosigkeit der Fachleute wie der Öffentlichkeit auch gelingt, ohne Widerspruch zu ernten. Lorentz hat bereits in seinen Göttinger Vorträgen von 1910 und noch entschiedener in seinen Vorlesungen in Teylers Stiftung in Haarlem, die 1914 in deutscher Sprache erschienen sind, eine massive Kritik an den Grundlagen der Speziellen Relativitätstheorie vorgetragen: sie ist von den Relativisten nur mit Schweigen quittiert worden, ihrem Erfolgsrezept.

Lorentz weist in seinen Vorlesungen nach, daß die zum Relativitätsprinzip gehörende Reziprozität zu unauflösbaren Widersprüchen führt und ein Kernpunkt der Speziellen Relativitätstheorie, die angebliche Relativierung der Gleichzeitigkeit, aufgegeben werden muß, da eine absolute Gleichzeitigkeit existiert, unabhängig von Meßprozeduren.

Dieser zentrale Kritikpunkt ist die schlüssige Widerlegung der Theorie. Die Theorie scheitert an der Reziprozität, die zum Inhalt des Relativitätsprinzips gehört, und zwar in zweierlei Hinsicht: entweder die Theorie beachtet konsequent die Reziprozität, dann ist sie mit widersprüchlichen Aussagen konfrontiert, die sie nicht entscheiden kann; oder sie verletzt die Reziprozität und behauptet einseitige reale Effekte, dann kann sie nicht begründen, warum überhaupt und in welchem von zwei Systemen ein realer Effekt auftreten soll. Beobachtete Effekte, die erklärt werden müßten, liegen ohnehin nicht vor.

Rund fünfzig Jahre später hat Herbert Dingle dieselbe Frage zugespitzt formuliert und in Großbritannien eine öffentliche Antwort gefordert. Er hat alle Autoritäten der Reihe nach zu Stellungnahmen aufgefordert und keine öffentliche Antwort erhalten. In seinem Buch „Science at the crossroads“ (1972) hat er detailliert seine Erfahrungen und den beschämenden Zustand seiner Branche geschildert.

Die fehlende intellektuelle Integrität seiner Fachkollegen hat Dingle als das entscheidende ethische Problem bezeichnet. Er ist ein Kronzeuge für das Betrugssyndikat der Relativistik. Wenn man weiß, wer Herbert Dingle war, kann man die Größenordnung der ethischen Katastrophe ermessen. Die Relativistik und das gesamte Physik-Establishment haben Herbert Dingle zur Strafe für seine Kritik zur Unperson gemacht. Die allgemeine Öffentlichkeit hat von seinem Fall nie Kenntnis genommen.

Darin besteht die erfolgreiche Strategie der Relativistik von Anfang an, gegenüber Lorentz wie gegenüber Dingle und noch vielen anderen weniger Prominenten: öffentlich nicht zur Kenntnis nehmen und nicht beantworten, dann hat es die Kritik nicht gegeben. Es ist das Schweigen der Mafia. 

(Zitatende)

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