Für die Trägheitskräfte im gebremsten Eisenbahnzug wird eine Gravitationswirkung der Fixsterne angenommen, zugleich aber werden gravitationsfreie Räume für Inertialsysteme angenommen („fern von allen gravitierenden Massen“)

Es folgt Fehler Nr. 4 zur Theoriestruktur der „wissenschaftlichen“ Behandlung der beiden Relativitätstheorien aus Kapitel 2, Fehler-Katalog  der Dokumentation der Forschungsgruppe G. O. Mueller.

Zitat:

R: Theoriestruktur / Fehler Nr. 4
Für die Trägheitskräfte im gebremsten Eisenbahnzug wird eine Gravitationswirkung der Fixsterne angenommen, zugleich aber werden gravitationsfreie Räume für Inertialsysteme angenommen („fern von allen gravitierenden Massen“)

Vgl. Fehler E 6, L 1, M 2, Q 7. – Der Widerspruch zwischen Gravitationswirkungen der Fixsterne bis in jedes Eisenbahnabteil auf der Erde (in der ART) und der Existenz von gravitationsfreien Inertialsystemen (in der SRT) wird zu einem Fehler der Theoriestruktur nur durch Behauptung der Relativisten, SRT und ART ergänzten einander. (Die Kritik hat den Ergänzungscharakter bereits widerlegt, vgl. Fehler M 1.)

Der hier thematisierte Fehler in der Struktur besteht darin, daß zwei Theorien sich ergänzen sollen, die nur in völlig verschiedenen Welten existieren können: eine mit und eine ohne Gravitation. Bekannt und physikalischer Erforschung zugänglich ist bisher nur eine physikalische Welt, nämlich die Welt mit Gravitationswirkungen, und für diese Welt nehmen die Relativisten selbst eine die ganze Galaxis durchdringende Wirkung aller Gravitationskräfte alle Fixsterne an, die bekanntlich auch durch nichts abgeschirmt werden kann; eine andere physikalische Welt ohne Gravitationswirkungen ist bisher nicht bekannt, steht also auch nicht als Alternative zur Verfügung.

Solange die Relativistik mit der Behauptung des Ergänzungsverhältnisses zwischen SRT und ART arbeitet, hat sie also ein Strukturproblem, an dessen Lösung bisher niemand von ihnen einen Gedanken verschwendet hat.

Für die Kritiker, die das Ergänzungsverhältnis zwischen SRT und ART bestreiten und die gegenseitige Ausschließung der beiden Theorien aus anderen Gründen bereits nachgewiesen haben, ist der vorliegende Fehler kein Thema mehr.

Für gläubige Relativisten müßte es allerdings ein Thema sein, daß es einen Ort „fern von allen gravitierenden Massen“ offensichtlich nicht gibt, übrigens auch außerhalb unserer Galaxie nicht, da die Galaxien eines Galaxienhaufens untereinander ebenfalls durch Gravitationskräfte gegenseitig bestimmt sind. Wo also wäre ein Platz für die Relativistik zu finden? Allenfalls außerhalb unseres Galaxienhaufens (!) könnten die Relativisten ihre Inertialsysteme vielleicht unterbringen.
————————-
Lenard, Philipp: [Beitrag zu] Allgemeine Diskussion über die Relativitätstheorie : (86. Naturforsch.-Verslg., Nauheim 1920, 19. – 25.9.) In: Physikalische Zeitschrift. 21. 1920, Nr. 23/24, S. 666 – 668.

(Zitatende)  

Den Originaltext zu diesem Zitat finden Sie hier (Seite 160, sowie Seite 81 zu Fehler E 6, Seiten 112 bis 113 zu Fehler L 1, Seiten 114 bis 116 zu Fehler M 1, Seiten 116 bis 118 zu Fehler M 2 und Seiten 151 bis 153 zu Fehler Q 7).

Beste Grüße Ekkehard Friebe

Kommentare

Einen eigenen Kommentar schreiben

Hinterlassen Sie eine Antwort

Erlaubter XHTML-Code: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>