Offener Brief an 20 Physik-Dissidenten

Forschungsprojekt G. O. Mueller: „95 Jahre Kritik der Speziellen Relativitätstheorie (1908-2003)“ :
„Offener Brief an 20 Physik-Dissidenten“ vom 27. Februar 2006.
Betr. Die 100 Jahre währende Wirkungslosigkeit der SRT-Kritik

„Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn wir zu dem Schluß kommen, daß etwas Notwendiges getan werden muß und niemand es tut, dann müssen wir es tun. Dieser Grundsatz leitet unser Forschungsprojekt.

Wir haben es für notwendig gehalten, die eindrucksvolle Kontinuität und kulturelle Tradition der SRT-Kritik seit 1908 aufzudecken und zu dokumentieren, und da sich niemand damit beschäftigt hat, haben wir es getan und werden noch auf Jahre hinaus damit beschäftigt sein.

Wir haben es für notwendig gehalten, die Öffentlichkeit über diese Tradition zu informieren. Im Jahr 2001 haben wir nur einige wenige Fälle feststellen können, in denen eine solche Information unternommen worden ist. Deshalb haben wir seit Fertigstellung unserer ersten Textversion 1.1 im Jahre 2001 an der Information der Öffentlichkeit gearbeitet, durch Informierung der wichtigsten Vertreter dieser Öffentlichkeit, z.B. durch folgende Postsendungen:

– seit 2001 an 120 Persönlichkeiten der Publizistik, der Politik und des öffentlichen Lebens und
ca. 50 Körperschaften;
– im März – Juni 2002 an 22 Instanzen auf Regierungsebene: Kultusminister der Bundesländer,
zuständige Minister des Bundes und Bund-Länder-Gremien;
– im Juli 2004 an die 71 Parlamentsfraktionen der Parteien in bundesdeutschen Parlamenten;
– im Oktober 2005 einen `Offenen Brief“ an die 614 neugewählten Bundestagsabgeordneten;
– diesen `Offenen Brief“ zugleich an – größtenteils schon früher und mehrfach informierte –
63 Redaktionen von Printmedien;
– im Februar 2006 einen `Offenen Brief“ über Wissenschaftsfreiheit und Pressefreiheit an 221
Mitarbeiter der Redaktionen von FAZ – SPIEGEL – SZ – TAZ.

Zusätzlich haben wir seit 2002 Exemplare der Dokumentation – gedruckt und auf CDROM – an 126 Bibliotheken im In- und Ausland gesandt; bisher haben 50 Bibliotheken unsere Veröffentlichungen in ihren Katalogen nachgewiesen.

Insgesamt sind damit bisher an 1280 Adressaten und Bibliotheken Exemplare der Dokumentation versandt worden, im manchen Fällen mehr als ein Exemplar.

Durch unsere Arbeit an der Dokumentation der kritischen Veröffentlichungen beobachten wir seit langem einen Mangel, den wir heute thematisieren und Ihnen als aktiven Dissidenten vortragen wollen. Wir möchten Ihnen den erkannten Mangel erläutern, eine Analyse aus unserer Sicht geben, Vorschläge zu seiner Überwindung unterbreiten und eine Diskussion anregen. Es geht um die nicht zu übersehende Tatsache der vollständigen Wirkungslosigkeit der SRTKritik seit nunmehr fast 100 Jahren.

Viele kritische Autoren stellen in ihren Veröffentlichungen durchaus fest, daß die Gesellschaften in mehreren Ländern seit Jahrzehnten die erschienene Kritik nicht zur Kenntnis nehmen und daher von der Haltlosigkeit der SRT nichts wissen. Manche Kritiker geben nur ihrer Verwunderung über diesen Zustand Ausdruck, andere haben schon seit den dreißiger Jahren voller Optimismus rundheraus erklärt, daß die Theorie erledigt sei oder nicht mehr lange aufrechterhalten werden kann, daß das Ende der Theorie somit absehbar sei (jeweils zum Zeitpunkt der kritischen Veröffentlichung).

Wir alle stehen jedoch auch noch im Jahr 2005 vor der unverändert skandalösen Tatsache, daß die SRT bis heute überall in der Öffentlichkeit kritiklos gelehrt und geglaubt und bejubelt wird. Die Theorie hat im Jubeljahr 2005 unvermindert Triumphe gefeiert. Der Widerspruch zwischen den frohgemuten Erklärungen der Kritiker über das angeblich besiegelte Schicksal der Theorie einerseits und dem unübersehbar-realen Triumph der Theorie in den gesellschaftlichen Strukturen, in den Büchern und Köpfen der Menschen andererseits bezeugt eine Fehlleistung und ein Wunschdenken der Kritiker, die der Erklärung bedürfen.

Nach nunmehr fast 100 Jahren Kritik und davon rund 80 Jahren Unterdrückung und Verleumdung dieser Kritik müssen sich die Kritiker endlich einmal der Frage stellen, warum ihre Arbeit derart grotesk erfolglos geblieben ist. Warum konnte die Kritik seit 80 Jahren erfolgreich unterdrückt und vor der Öffentlichkeit vollständig verborgen gehalten werden?

Es muß eine Analyse der Ursachen vorgenommen werden. Von dem Ergebnis der Analyse wird es abhängen, welche Maßnahmen zur Überwindung der eklatanten Wirkungslosigkeit der erschienenen Kritik zu erwägen sind.

Solange man die Analyse versäumt, kann man keine Wege zur Überwindung der Wirkungslosigkeit finden und darf sich auf die nächsten 100 Jahre Jubel, Trubel und Lobpreisungen für die Spezielle Relativitätstheorie einstellen, weil ohne diese schöne und bestens bewährte Theorie – wie der Öffentlichkeit immer wieder von neuem eingeredet wird – auch alle künftigen technischen Entwicklungen nicht funktionieren würden.

Bisher haben wir in der kritischen Literatur eine solche notwendige Analyse nicht gefunden. Wir nennen als drei herausragende Veröffentlichungen der letzten Jahrzehnte nur die Bücher von Herbert Dingle 1972 (Science at the crossroads), von Walter Theimer 1977 (Die Relativitätstheorie) und von Georg Galeczki und Peter Marquardt 1997 (Requiem für die Spezielle Relativität). Alle drei Bücher thematisieren zwar die konsequente Verweigerung einer freien Diskussion durch die akademische Physik, bei Dingle ist dies sogar das Hauptthema, und alle drei nennen dies einen Skandal.

Keines der Bücher aber thematisiert die Ursachen für die 50 oder 60 oder 75 Jahre andauernde Wirkungslosigkeit der Kritik, keines erhebt direkt den Vorwurf des Betrugs der Öffentlichkeit, keines bezeichnet die theoretische Physik als das, was sie ist: eine kriminelle Organisation, gegen die strafrechtlich niemand vorgeht. Unser Grundrecht nach Artikel 5 darf offensichtlich straflos verweigert werden, von Leuten, die einen Amtseid auf das Grundgesetz geleistet haben. In Deutschland sind die Kritiker rechtlose Dissidenten, die nur das Glück haben, daß sie noch in keinen GULAG weggesperrt werden konnten.

Alle drei Bücher legen in vorzüglicher Darstellung und eindringlicher Argumentation – und die beiden neueren Bücher auch thematisch umfassend – gravierende Fehler der Theorie offen, und alle drei Bücher sind so nett gewesen, keine harte Anklage gegen die akademische Physik zu richten und auf keinem Grundrecht zu bestehen. Dennoch hat keines der drei Bücher eine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit erreicht, nicht einmal in ihren Erscheinungsländern England, Schweiz oder Deutschland. Daraus lernen wir, daß Nettigkeit und Zurückhaltung und der Verzicht auf ein Grundrecht sich nicht ausgezahlt haben. Wir nehmen an, daß sie sich auch in Zukunft nicht auszahlen werden. Ein Antidiskriminierungsgesetz wird hoffentlich gesellschaftlichen Minderheiten bei der Wohnungssuche und der Arbeitsplatzsuche helfen. Die Kritiker einer physikalischen Theorie können sich davon nichts erhoffen.

Wenn auch die bedeutendsten Werke öffentlich nicht wahrgenommen werden, dann muß dies für die Kritiker ein Anlaß zu schonungsloser Kritik und Selbstkritik sein, um die Ursachen der Wirkungslosigkeit herauszufinden und sie möglichst zu überwinden.

Wir zögern nicht, diese Wirkungslosigkeit eine Katastrophe zu nennen.

Gegenwärtig geht es zunächst um nicht mehr und nicht weniger als die Katastrophe der SRT-Kritik. Die Kritik muß sich der bitteren Erkenntnis dieser Wirklichkeit stellen. Wenn die Kritik eines schönen Tages ans Licht der Öffentlichkeit kommen sollte, dann wird sich die Katastrophe der Kritik für die Öffentlichkeit als die epochale Relativitäts-Katastrophe in der Physikgeschichte des 20. Jahrhunderts offenbaren. Man kann schon verstehen, warum das akademische Physik-Establishment die SRT-Kritik wie die Pest bekämpft, mit wirklich allen unrechtmäßigen Mitteln unterdrückt und in den Augen der Öffentlichkeit verleugnet und verleumdet. Verstehen heißt aber nicht akzeptieren.

Da wir uns an Insider der SRT-Kritik wenden, können wir uns thesenartig kurz fassen. Wir wollen Anregungen zur Analyse und zu möglichen Gegenmaßnahmen geben und erhoffen eine Diskussion. Wir halten unsere Analyse nicht für absolut richtig und vollständig, und unsere Vorschläge nicht für allein seligmachend, und wir rechnen nicht mit einhelliger Zustimmung. Wir können auch nicht ausschließen, daß vielleicht schon von anderer Seite die von uns für notwendig gehaltene Analyse geliefert worden und uns bisher nur nicht bekannt geworden ist; in diesem Fall bitten wir um Hinweise, die uns im Internet oder durch Vermittlung von Herrn Friebe erreichen können.

Wir erheben mit unseren Thesen also keine Ansprüche, sondern wollen eine Kommentierung von Ihrer Seite provozieren und eine hoffentlich anschließende Konsensbildung darüber, was zu tun ist. Wir wissen sicher, daß wir alle auf derselben Seite der Katastrophe stehen, die nicht nur eine Katastrophe der Physik ist, sondern als Folge des wahrhaft ungehemmten Siegeszuges der SRT inzwischen zu einer noch unerkannten Katastrophe der ganzen Gesellschaft geworden ist, in der wir leben.

Wir gliedern unsere Analyse in zwei Abschnitte. Der erste Abschnitt (A) behandelt die vermuteten äußeren gesellschaftlichen Ursachen

in der akademischen Wissenschaft,
in den wissenschaftlichen Akademien und Universitäten,
in den Organen der rechtsaufsichtführenden Ministerien und der Forschungsförderung,
in den Kontrollinstanzen der Legislative,
in den Fachzeitschriften und Fachverlagen,
in der populärwissenschaftlichen Literatur,
in den Zeitungen und allgemeinen Zeitschriften,
in den Lehrkörpern und Lehrplänen der Schulen,
und nicht zuletzt im Internet.

Der zweite Abschnitt (B) behandelt die vermuteten inneren Ursachen, in der Kritik selbst, in der Beschaffenheit der kritischen Veröffentlichungen, eventuelle Eigenheiten und Schwächen, die eine mögliche Rezeption in der fachlichen und in der fachfernen Öffentlichkeit behindern; des weiteren aber auch den Auftritt der Kritiker, den organisatorischen Zustand der Kritik, die Fragen der Zusammenarbeit und der Koordination von Aktivitäten, hierbei auch die Fragen einer Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg, wiederum nicht zuletzt im Internet.

In einem dritten Abschnitt (C) werden mögliche Gegenmaßnahmen zur Überwindung der Wirkungslosigkeit erwogen. Sie werden weitgehend von den Thesen zu (A) und zu (B) abhängen.

Wir stellen unsere Thesen nicht nur verkürzt dar, sondern auch tendenziell zugespitzt, der Deutlichkeit halber. Beide Merkmale werden hoffentlich die Diskussion anregen.

Wir bezeichnen dieses Schreiben als `Offenen Brief“ an alle interessierten Physik-Dissidenten. Zur weiteren Verbreitung als Papierausdrucke, CDROM-Kopien oder im Internet geben wir keine Empfehlungen. Wir wollen die Dissidenten erreichen. Falls jedoch eine Kenntnis unseres Schreibens in weiteren Kreisen für wünschenswert gehalten wird, haben wir keine Vorbehalte. Es steht Ihnen als den Erstadressaten daher frei, nach eigenem Ermessen den vorliegenden `Offenen Brief“ oder Teile daraus zu veröffentlichen. Zu diesem Zweck haben wir ihn als Datei auf der CDROM gespeichert.“

Zu den genannten Abschnitten A, B und C lesen Sie bitte hier ab Seite 5 weiter!

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