Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt
Von Jocelyne Lopez
Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt
Zitat: Ich habe am 31.05.2012 eine Anfrage per E-Mail an den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) wegen Prüfung von technischen Unklarheiten für die Synchronisationsmethode der Uhren beim Neutrino-Experiment zwischen CERN und LNGS geschickt. Nachstehend gebe ich den kompletten Austausch mit der PTB zum aktuellen Stand wieder:
1) Anfrage an den Präsidenten der PTB – 31.05.2012
An den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)
Herrn Professor Dr. Joachim Hermann Ullrich
Betr.: Neutrino-Experiment zwischen CERN und LNGS
Datum: 31.05.2012
Sehr geehrter Herr Professor Ullrich,
durch die zahlreichen Berichterstattungen in den Medien über das Neutrino-Experiment zwischen CERN und LNGS ist mir bekannt geworden, dass Unklarheiten über die Synchronisationsmethode der Uhren bestehen, so dass die Messergebnisse von qualifizierten Außenseitern nicht eindeutig zu beurteilen und auszuwerten sind. Hierzu verweise ich zum Beispiel auf die Einwürfe von Dr. Wolfgang Engelhardt, ehemaliger Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching, in einer Diskussion im Blog von Herrn Dr. Markus Pössel, worauf seitens Dr. Pössel bis jetzt leider nicht eingegangen wurde:
http://wissenschaftliche-physik.com/2012/04/dr-wolfgang-engelhardtuber-das-neutrino-experiment/
Als naturwissenschaftlich interessierte Bürgerin ist mir daran gelegen, dass diese technischen Unklarheiten von Fachleuten geprüft und beseitigt werden, da ein öffentliches Interesse vorliegt und keine datengeschützten Informationen betroffen sind.
Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie, mir die zuständige und verantwortliche Abteilung in Ihrer Behörde zu nennen, die folgende Fragen beantworten kann – bzw. meine Anfrage direkt an die zuständige und verantwortliche Abteilung weiterzuleiten:
Die Uhrensynchronisation zwischen CERN und LNGS wird in einem PTB Report „Relative calibration of the GPS time link between CERN and LNGS“ vom Sept. 2011, Verfasser Thorsten Feldmann, beschrieben (siehe PDF-Datei als Anhang „time-link CERN-LNGS.pdf“). Demnach erfolgte die Synchronisation mit Hilfe von GPS-Satelliten „in common view“, aber aus diesem Report geht nicht klar hervor,
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1) ob entsprechend dem Postulat der Speziellen Relativitätstheorie angenommen wurde, dass unabhängig von der Bewegung sowohl des Senders als auch des Empfängers c = const gilt, d.h. die Zeitdifferenzen zwischen Aussendung und Empfang eines Zeitsignals nach der Formel
Lk /c =delta tk berechnet werden, wobei Lk die zu irgendeinem Zeitpunkt bekannten Abstände zwischen dem Satelliten und den Bodenstationen in CERN bzw. LNGS bedeuten,
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2) oder ob entsprechend den Messungen von Michelson und Gale (1925) in Übereinstimmung mit dem Sagnac-Effekt, aber im Widerspruch zur Speziellen Relativitätstheorie, angenommen wurde, dass die Ausbreitungs-Geschwindigkeit des Lichts auf der Erde c ± v beträgt, je nachdem ob sich das Licht in West- oder in Ostrichtung ausbreitet.
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3) Es ist mir bekannt, dass N. Ashby c = const nur im nicht-rotierenden Inertialsystem annimmt und für dieses System Zeitdifferenzen berechnet. Diese müssen dann allerdings auf das rotierende System transformiert werden, in dem die Messungen tatsächlich erfolgen. Ashby verwendet hierfür die Galilei-Transformation t´= t, die natürlich der Lorentztransformation widerspricht. Welche Transformation verwendet die PTB, um Zeitdifferenzen, die im nicht-rotierenden System berechnet werden, auf das rotierende System Erde zu übertragen?
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Ich möchte im Rahmen meiner Anfrage auf mein besonderes Bedürfnis nach Erfüllung des Artikels 20 Nr. 3 Grundgesetz hinweisen, sowie nach Einhaltung der Bestimmungen des Informationsfreiheitsgesetzes in Nordrhein-Westfalen.
Für eine Antwort auf meine Anfrage bis zum 20. Juni 2012 bedanke ich mich im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez
Mitunterzeichner:
Dipl.-Ing. Ekkehard Friebe
Anlage: Relative calibration of the GPS time link between CERN and LNGS
(Zitatende)
Lesen Sie bitte hier weiter:
Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt
- 6. August 2012
- Deutschsprachige Kritik der Relativitätstheorie
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