Überlichtgeschwindigkeiten (superluminare Geschwindigkeiten)

Nachstehend bringe ich einen Auszug aus Kapitel 2 (Fehler-Katalog), Seiten 55 bis 56, der Dokumentation (2004) von G. O. Mueller unter dem Kurztitel „B: Licht / Fehler Nr. 5″:

Zitat:

Die Behauptung, die Lichtgeschwindigkeit sei die größte mögliche Geschwindigkeit im Universum (C-M),
ist nicht bewiesen und kann als ausschließende Behauptung auch nicht bewiesen werden.

Während logische Ausschluß-Behauptungen durchaus zwingend bewiesen werden können, ist jede Art von ausschließender Sach-Behauptung erkenntnistheoretisch als außerordentlich riskant zu beurteilen: sie kann grundsätzlich nie positiv bewiesen werden; aber ein einziger empirischer, gegenteiliger Befund könnte die Behauptung zunichtemachen. Die Beweismöglichkeiten sind daher völlig unsymmetrisch, und zwar zuungunsten der Behauptung.

Auch wenn sich die Urheber solcher ausschließenden Sach-Behauptungen (hier: keine größere Geschwindigkeit als c) über ihre ungünstige Lage meistens nicht im klaren sind (denn sonst würden sie Derartiges nicht so laut hinausposaunen), so spüren sie unterschwellig doch die Gefahr für ihre Position und überhöhen diese Position am besten zum unangreifbaren Dogma: es muß immer so sein, und alles Gegenteilige ist verboten. Grund: es wäre gegen die Theorie gedacht!

Eine ganz einfache Überlegung im Rahmen der SRT-eigenen Behauptungen zeigt die Hinfälligkeit der obigen C-M-Behauptung:
(1) es soll nur relative Bewegungen geben;
(2) gewisse Galaxien entfernen sich von der Erde nach Aussagen der Astronomen mit mehr als der halben Lichtgeschwindigkeit;
(3) zwei derartige Galaxien, die von der Erde aus sich in entgegengesetzten Himmelsrichtungen bewegen, entfernen sich dann voneinander mit einer Relativgeschwindigkeit, die größer als die Lichtgeschwindigkeit ist. –
Ferner werden in Nova- und Supernova-Erscheinungen Materie-Jets beobachtet, deren Ausbreitungsgeschwindigkeit über der Lichtgeschwindigkeit liegt.

Im Übrigen hat Albert Einstein selbst 1920 in Bad Nauheim die Möglichkeit von Überlichtgeschwindigkei­ten aufgrund seiner ART zugegeben, was Gehrcke 1921 ausdrücklich bezeugt, nachdem H. Weyl es bezweifelt hatte.

Ausschließende Sach-Behauptungen, deren Überhöhung zu Dogmen und daraus Ableitung von Denkverboten zum Zweck der besseren Absicherung gegen Kritik sind ein charakteristischer Zug der beiden Theorien Albert Einsteins. Für die Forschung sind Dogmen, wenn und so weit akzeptiert, ein schwerwiegendes Hindernis. Beispiel: wenn Astronomen feststellen, daß die Jets (Gasausstöße) aus den Nova-Explosionen sich nach ihren Berechnungen mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen, dann korrigieren sie sich in vorauseilendem Gehorsam gleich selbst und suchen nach einer Konstruktion, die die Überlichtgeschwindigkeit wegerklärt (z.B. kann man immer eine Gravitationslinse annehmen, die die Sachlage völlig verändert), damit die Astronomen nicht in den Geruch kommen, gegen den Stachel der SRT löcken zu wollen. Denn die Sanktionen in den Naturwissenschaften sind hoch und funktionieren hervorragend. Auf diese Weise ist es kein Wunder, daß keine Überlichtgeschwindigkeiten „beobachtet“ werden – weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Jüngstes Beispiel für das Denkverbot waren die Berichte über die Beobachtung von Überlichtgeschwin­digkeiten (superluminare Geschwindigkeiten), vgl. Nimtz 1997. Und sie bemühen sich dann darum, das Unerlaubte zu entschärfen: irgendetwas hat sich zwar mit Überlichtgeschwindigkeit (superluminarer Geschwindigkeit) bewegt, aber es kann keine Energie übertragen, oder es kann nur Information übertragen, oder es handele sich um Tunneln, worüber Albert Einstein keine Aussage gemacht habe, oder – als Gipfel des Scharfsinns – die Überlichtgeschwindigkeit entstehe gar nicht durch die Beschleunigung eines Teilchens von Unterlichtgeschwindigkeit auf Überlichtgeschwindigkeit, sondern das entstehende Teilchen habe die Überlichtgeschwindigkeit von Natur aus, habe also gar keine Grenzgeschwindigkeit überschritten! Das Photon hat also die Etikette der SRT gewahrt. In der Physik ist vieles möglich, nur nicht eine Verletzung von heiligen Dogmen.
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Strum, L.: Überlichtgeschwindigkeit und Relativitätstheorie. In: Physikalische Zeitschrift. 27. 1926, S. 541 – 544.  –  Chiao, Raymond Y.: Schneller als Licht? : der RT zufolge stellt die Lichtgeschwindigkeit eine obere Grenze dar  –  manche quantenmechanische Vorgänge scheinen diese Regel zu verletzen / Raymond Y. Chiao, Paul G. Kwiat, Aephraim M. Steinberg. In: Spektrum der Wissenschaft. 1993, Oktober, S. 40 – 49.  –  Knapp, Wolfram: Die sieben Welträtsel der Physik / Wolfram Knapp, Jan Lublinski, Bernd Müller. In: Bild der Wissenschaft. 1994, Nr. 8, S. 29 – 37.  –  Nimtz, Günter: Schneller als Licht? In: Physik in unserer Zeit. 28. 1997, Nr. 5, S. 214 – 218.  –  Müller, Bernd: Stürzt Einsteins Dogma? : können Informationen schneller als Licht übertragen werden? In: Bild der Wissenschaft. 1997, H. 8, S. 69 – 74.  –  Magueijo, João: Faster than the speed of light: the story of a scientific speculation / João Magueijo.  –  Cambridge, Mass.: Perseus Publ. 2002. 279 S.

(Zitatende)

Lesen Sie hierzu auch folgende Veröffentlichung von Ekkehard Friebe:
„Das Dogma der Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit“

Kommentare

  1. Gerhard Kemme 31. Mai 2009 (18:17 Uhr)

    Es gibt sehr unterschiedliche theoretische Ansätze, die Existenz einer Beschleunigung auf Lichtgeschschwindigkeit und darüber hinaus nachzuweisen, doch alle experimentiellen Widerlegungen der Behauptung, es gäbe keine Überlichtgeschwindigkeit, scheitern an der Unmöglichkeit Forschungseinrichtungen zu nutzen, wenn ein Wissenschaftler mit den Dogmen der Relativitätstheorie nicht konform geht.
    Die Indizien für eine Geschwindigkeit höher als c=2,99792458*10^8ms^-1 sind zahlreich:
    – Auch die Grenzgeschwindigkeit der Sinneswahrnehmung Schall ist durchbrochen worden.
    – Die Geschwindigkeit der Schiebungen von Feststoffen, d.h. mit welcher Geschwindigkeit die Bewegung eines Stangenanfanges zum Stangenende übertragen wird, sind sehr hoch. Man könnte sich einen Atomkern vorstellen und mit welcher Geschwindigkeit dieses sehr dichte und harte Objekt verschoben werden kann, d.h. die Geschwindigkeit, dass erst das eine Ende des Kerns verschoben wird und sich diese Bewegung auf das andere Ende überträgt.

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