Die Relativisten ernennen Naturvorgänge . . . . . zu Uhren

Nachstehend bringe ich einen besonders wichtigen Auszug aus Kapitel 2 (Fehler-Katalog),
Seite 69 der Dokumentation von G. O. Mueller unter dem Kurztitel: „D: Zeit / Fehler Nr. 5″: 

Zitat:

Die Relativisten ernennen Naturvorgänge, die nicht geregelt und nicht geeicht werden können, zu Uhren 

Die Uhr als physikalisches Meßinstrument ist wohldefiniert. Sie muß wenigstens einen Taktgeber, ein Zählwerk und eine Anzeige aufweisen und justierbar (Ganggenauigkeit) und regulierbar (Synchronisation mit Normalzeit) sein. Diese Bedingungen sind deshalb unerläßlich, weil der Zeitbegriff eine normative Vorgabe ist, wie Janich 1980 nachgewiesen hat.

Relativisten mißachten den normativen Charakter des Zeitbegriffs und die elementaren Bedingungen an ein Zeitmeßgerät und wollen z.B. einen Naturvorgang (Zerfall von Partikeln in der Weltraumstrahlung) zum Meßvorgang und die Partikel (Müonen; Myonen) zu Uhren ernennen.

Wenn der Zerfallsvorgang unter anderen physikalischen Bedingungen (Labor; Speicherring) anders verläuft als in der Weltraumstrahlung, so diagnostizieren die Relativisten daraus einen anderen Zeitverlauf, eine verzögerte oder beschleunigte Zeit; im Müonen-Zerfall berechnen sie für die sehr schnell bewegten Teilchen eine Zeitdilatation und behaupten dies als experimentelle Bestätigung der SRT. – Angesichts der elementaren Merkmale einer Uhr ist die Unbrauchbarkeit von Müonen als Uhren offensichtlich, und die spezifischen Zerfallszeiten beweisen keine Zeitdilatation der SRT.

Für Albert Einstein arbeitet das Uhrmacherhandwerk umsonst.

Die Heranziehung des Partikelzerfalls zur Zeitmessung ist insbesondere deshalb unsinnig, weil der Partikelzerfall nur eine statistische Größe (Halbwertszeit) für eine gewisse Anzahl von Partikeln darstellt und in keinem Fall eine Aussage über den Zerfallszeitpunkt eines bestimmten Partikels machen kann, ganz zu schweigen von der Feststellung der Entstehungszeit dieses Partikels. Für kein einziges Partikel sind Entstehungsort und -zeit und Zerfallsort und -zeit bekannt; hier sind im Übrigen Bedingungen der Quantenmechanik zu beachten. Vgl. Fehler D 8.

In den Propaganda-Darstellungen der Relativistik sind der Müonen-Zerfall zusammen mit dem Atomuhrentransport die beiden einzigen angeblichen experimentellen Bestätigungen für die Kinematik Albert Einsteins: beide besagen absolut nichts über eine Veränderung des Zeitablaufs.

Janich, Peter: Die Protophysik der Zeit : konstruktive Begründung und Geschichte der Zeitmessung. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1980. 319 S.

(Zitatende)

Kommentare

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  1. Walter Rella 9. Mai 2009 (21:54 Uhr)

    Was ist daran schlimm? Naturvorgänge müssen auf Naturvorgänge bezogen werden, doch nicht auf eine abstrakte Zeit. Um des Maßes willen haben wir Uhren eingeführt. Die Natur misst anders. Sie misst einen Vorgang mit einem anderen. Wer schneller reagiert, schneller läuft kommt zu Nahrung, überlebt. Und Überleben ist alles. Denn „hinter“ dem Leben gibt es nur das Aussterben.
    Kennen Sie die Van’t-Hoff’sche Regel? Sie stellt eine Beziehung zwischen der Reaktionsgeschwindigkeit und der Temperatur her. Auch da geht es um eine Beziehung zwischen Naturvorgängen. Eine Beziehung zwischen Reaktionswahrscheinlichkeit u. Kollisionswahrscheinlichkeit. Ohne Kollision keine Reaktion und ohne Reaktion keine Wirklichkeit. Also ist das Ereignis der Kollision die Ermöglichungsbedingung für jedwede Reaktion. Die Kollisionswahrscheinlichkeit gibt den Takt für eine beliebige Verwirklichung. Sie ist die Uhr, das heißt sie gibt das Maß der Zeitigung.
    Zeit muss stets auf einen Naturvorgang, ein Ereignis bezogen werden. Umgekehrt gibt es aber ohne Ereignisse auch keine Zeit. Als Abstraktum vielleicht. Als bloßes Gedankending. Als Erfindung menschlichen Geistes. Zu wenig um darauf zu bauen. Es gibt keine Zeit „hinter“ dem Ereignis.
    In der modernen Physik, mit ihrer relativen Zeit, zeigt sich die ganze Ursprünglichkeit und Wirklichkeit dieser Feststellung.
    Tatsächlich mangelt der modernen Physik aber etwas. Denn sie bezieht Naturvorgänge auf ein Abstraktum Zeit. Das ist falsch, hier liegt der Hund begraben. Sie müsste alle Naturvorgänge auf den Äther beziehen, der ein Naturvorgang sui generis ist. Der Äther ist im Hinblick auf das Maß der Zeitigung für die Physik dasselbe was die Temperatur für den Chemismus ist. Beide geben den Takt der Zeit – die Wahrscheinlichkeit für Verwirklichung.
    Ist das schwer zu verstehen? Gehen wir doch den Relativisten nicht auf den Leim indem wir wie sie Zeit als bloße Idee behandeln.
    Deyssenroth hat recht mit seiner Vermutung: Relativistische Myonen leben länger, nicht weil sich die Idee der Zeit verändert hat, sondern weil ihre Wechselwirkung mit dem Äther eine andere ist.

  2. Helmut Hille 10. Mai 2009 (09:06 Uhr)

    In Newtons Principia im „Scholium“ zu den Definitionen heißt es (in der Übersetzung von Ed Dellian) unter I.: „…Die relative Zeit, die unmittelbar sinnlich wahrnehmbare und landläufig so genannte, ist ein beliebiges sinnlich wahrnehmbares und äußerliches Maß der Dauer, aus der Bewegung gewonnen…“ Alles Messen ist ein Herstellen von Relationen, nämlich zwischen einem vom Menschen gesetzten und ihm daher bekannten Maß und einer unbekannten Abmessung, die ihm durch die Relation dann bekannt wird. An dieser Grunddisposition kann keine Theorie der Welt etwas ändern. Die relative Zeit musste also nicht erst „in der modernen Physik“ er-/gefunden werden, sie ist jeder Messung immanent. Und da wo es keine Norm gibt oder gilt, gibt es auch kein Abweichen von ihr. Erst die genormte Größe gibt uns ein verlässliches Verständnis. Einstein glaubte dagegen freihand die Größen Raum und Zeit beurteilen zu können. Doch wie kann man ohne eine invariante Größe von der Varianz von etwas wissen??? An dieser Unmöglichkeit scheitert schon der ganze Relativismus, der ein Materialismus ist, der von einer Rolle des Geistigen (hier: das Setzen von Normen) nichts wissen will. Und bitteschön: wie kann man ohne konstante Maßeinheiten etwas von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit wissen??? Wer soetwas glaubt, dessen Glauben sind keine Vernunftgrenzen gesetzt.

  3. Walter Rella 13. Mai 2009 (20:17 Uhr)

    Auch die gesetzten Maßstäbe sind Naturvorgänge. Ändern sich die Naturvorgänge, welche wir zum Maßstab genommen haben, dann können wir davon nichts wissen, solange wir uns im selben System befinden: Die gesetzte Relation bleibt unverändert. Zum Beispiel würde es uns verborgen bleiben, dass sich die Erde schneller dreht wenn sich im selben Maße auch alle Wechselwirkungen beschleunigen würden: Die Ereignisdichte im Tagesverlauf bliebe dieselbe. In der Regel aber befinden wir uns nicht im selben System, sodass wir Veränderungen des Maßstabs sehr wohl wahrnehmen können, etwa dann, wenn wir uns in Ruhe befinden und ein bewegtes System beobachten. Nun ist es gewiss so, dass der gewählte Maßstab – die Uhr – subjektiv ist und die Veränderungen einer Uhrenanzeige noch nichts über eine Änderung des objektiven Zeitlaufs aussagt. Aber auch der objektive Zeitlauf ist mit einem Naturvorgang verknüpft, ein Vorgang allerdings, der sich direkter Beobachtung entzieht, denn wir können ja nicht die Zeit an sich beobachten, sondern nur Vorgänge in der Zeit.
    Es ist Aufgabe der Philosophie jenen Naturvorgang geistig zu erschließen, der -unbeobachtbar, und deshalb naturwissenschaftlich notwendig verborgen- der wahren Zeit zugrunde liegt. Die Behauptung, dass Zeit eine im Geist gesetzte Relation und daher subjektiv -allenfalls intersubjektiv- sei, hilft da nicht weiter und wird der Wirklichkeit nicht gerecht. Sie ersetzt das objektiv verborgene durch eine subjektive Setzung – um des Messens willen.

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